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Jessicas Take-outs zum Future Health Day
Beim Future Health Day der Telekom drehte sich alles um die digitale Zukunft unseres Gesundheitswesens. Als Moderatorin des Events durfte Jessica Hanneken live erleben, wie viel Bewegung bereits im System ist – von smarter Infrastruktur über digitale Identitäten bis hin zu KI in der Versorgung. Ein persönlicher Rückblick von Jessica auf einen Tag voller Ideen, ehrlichem Austausch und Aufbruchsstimmung.
05. Mai 2025
Digitalisierung, die ankommt – Ein Tag voller Fortschritt, Mut und Menschen
„Den diesjährigen ‚Future Health Day der Telekom‘ zu moderieren, war für mich ein echtes Highlight. Ein Tag voller spannender Gespräche, mutiger Visionen und konkreter Schritte in Richtung digitale Gesundheitszukunft. Was ich mitgenommen habe? Digitalisierung ist keine Zukunftsmusik – sie passiert genau jetzt. Und sie ist machbar. Schon in der Eröffnung fiel ein Satz von Gottfried Ludewig – Managing Director Telekom Healthcare Solutions, Leader Public Sector and Health Industry – der mir im Kopf geblieben ist: ‚Wir müssen digitalisieren, sonst fliegt uns das System um die Ohren.‘ Das war nicht übertrieben – denn vielerorts arbeiten Praxen und Kliniken noch wie vor 20 Jahren: mit Fax, Papierakten und Telefonen. Dass es ohne digitale Identität keine wirklich digitalen Abläufe geben kann betonte auch Simone Schwering von der Barmer. Dort nutzen bereits 2,8 Millionen Versicherte die digitale ID – und viele sind begeistert.
Die Technologie für moderne Versorgung ist längst da – Sensoren, Cloud-Systeme und smarte Plattformen könnten schon heute dafür sorgen, dass Daten sicher erfasst und verarbeitet werden. Andere Länder wie Dänemark oder Griechenland machen es vor. In Griechenland läuft sogar die fortschrittlichste Telemedizinplattform Europas. Und auch in der Schweiz tut sich etwas: Das Inselspital Bern gilt mit der US-Software Epic als Vorreiter. Röntgenbilder, medizinische Werte, Nachsorge – alles ist vernetzt und nutzerfreundlich. Martin Fiedler, der ärztliche Direktor dort, nannte Epic die ‚beste Entscheidung‘ des Hauses. Solche Einblicke machen Mut. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Das wurde besonders in meinem Gespräch mit Dietmar Schulz vom Robert Bosch Krankenhaus deutlich. Dort plant man die digitale Transformation mit einem Fünfjahresplan – systematisch und durchdacht, mit einem 5G-Campusnetz und einer Integrationsplattform, die Cloud und bestehende Systeme sicher zusammenführt. Was ich besonders gut fand: Die Ärztinnen und Ärzte sollen aktiv mitgestalten, wie medizinische Prozesse digitalisiert und verbessert werden. Genau so muss es sein – mit den Menschen, nicht über sie hinweg.
Thema Künstliche Intelligenz
Dank des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes, vor allem § 25b, dürfen Daten künftig besser genutzt werden – für Prävention, Therapie und Versorgung. Dr. Irmgard Stippler von der AOK Bayern stellte konkrete Beispiele vor: Ein Beispiel, das bei mir hängen geblieben ist, war die Idee, Bonusprogramme per KI zu bearbeiten. Heute dauert so eine Prüfung manchmal neun Tage – in Zukunft könnten Versicherte direkt mit der KI chatten, Unterlagen hochladen und in Echtzeit eine Rückmeldung bekommen. Immer mit dem Menschen als letzte Instanz – aber mit enormem Zeitgewinn. Auch das Bundesgesundheitsministerium treibt das Thema weiter voran. Thomas Renner betonte, wie wichtig eine stabile digitale Infrastruktur sei, damit KI überhaupt sinnvoll eingesetzt werden kann. Reallabore, gekapselte Sprachmodelle, mehr Datenverfügbarkeit – das alles wird derzeit vorbereitet und geprüft. Die Richtung stimmt.
Florian Fuhrmann, gab einen spannenden Einblick in die nächsten Schritte der gematik. Besonders zwei Projekte lassen aufhorchen: Eine verschlankte Partner-Journey für die Industrie, die Prozesse vereinfachen und Innovation beschleunigen soll – und der Aufbau einer Stabsstelle Versorgung, die die Telematikinfrastruktur näher an die Menschen im Gesundheitswesen bringt.
Zwei wichtige Impulse für eine digitale Zukunft, die sich an den Bedürfnissen der Praxis orientiert – wir dürfen gespannt sein!
Fazit
Was bleibt nach diesem Tag? Für mich vor allem der Eindruck, dass wir auf einem guten Weg sind – wenn auch nicht überall gleich schnell. Wir müssen offen über Herausforderungen sprechen, aber uns nicht entmutigen lassen. Denn vieles funktioniert längst – wir müssen es nur nutzen. Digitalisierung im Gesundheitswesen ist keine Frage mehr des „Ob“, sondern nur noch des „Wie“. Und dafür, das habe ich an diesem Tag gespürt, gibt es viele kluge, engagierte Köpfe – in den Kliniken, in der Industrie, in den Krankenkassen und auch in der Politik. Gemeinsam können wir viel bewegen. Und wir tun es bereits.“
„Digitalisierung ist keine Zukunftsmusik – sie passiert genau jetzt. Und sie ist machbar.“
Jessica Hanneken, VP Investment & Strategy Management und Mitglied der Geschäftsleitung