Politik und Recht

iMVZ, flächendeckende Monopole und die Debatte dahinter

Jessica Hanneken im Gespräch mit Susanne Müller, Geschäftsführerin des BMVZ, über den aktuellen Sachstand der MVZ-Debatte. Wir blicken auf die Zahlen, Daten und Fakten in der Zahnärzteschaft und besprechen die einzelnen (Lösungs-)Ansätze und Perspektiven. 

16. Mai 2023

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Wir bringen Sachlichkeit in die emotional aufgeladene Debatte um Medizinische Versorgungszentren (MVZ)!  

Gemeinsam mit Susanne Müller fragen wir uns: Sind überhaupt Veränderungen in der Versorgungslandschaft zu beobachten, die mögliche monopolartige Strukturen der Trägerschaften ableiten? Denn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbacht hatte erst vor kurzem gefordert, dass „Investoren mit Profitgier“ an der Betreibung von MVZ zu hindern seien. Er kündigte an, die Zulassungsregeln für MVZ anpassen zu wollen. Ist das wirklich notwendig? 

Susanne Müllers Antwort lautet: flächendeckende Monopole in der Versorgungsrealität sind kaum denkbar! 

Denn blicken wir auf die Zahnärzteschaft:  

Knapp 1.200 Zahnärzt:innen (1% bis 2% der Gesamtzahl Zahnärzt:innen) sind in Investoren getragenen MVZ (iMVZ) tätig. Die steigende Entwicklung ist dynamisch – allerdings auf einer niedrigen Basis. Flächendeckende Monopole von iMVZ sind also nicht absehbar. Ausnahme einer Konzentration derartiger Strukturen können regional begrenzte Regionen wie einzelne Landkreise oder Stadtteile (z.B. München Innenstadt) sein. Ein Vorwurf, dass die freie Arztwahl eingeschränkt sei, sieht Susanne Müller nicht. Es gilt weiterhin, dass Patient:innen ihren Zahnarzt frei wählen können.    

Im Gespräch richten wir unseren Blick neben den aktuellen Zahlen auch auf die verschiedenen Ansätze und Zukunftsprognosen – dabei sprechen wir unter anderem über Susanne Müllers Ansichten zu regionalen Beschränkungen von MVZ.    

Ihre Einschätzung: Zusammengefasst sind im Verhältnis zur absoluten Beschränkung der Gründereigenschaft auf die Region des Trägers regionale Quoten die intelligentere Lösung. So können örtliche und regionale Versorgungsmonopole eines Trägers verhindert werden.   

Dieser Artikel ist von

Jessica Hanneken

Abteilungsleitung, VP Investment & Strategy Management